Die Chronik des Vereins

1964 taten sich Kriegsversehrte Männer aus Dietzenbach zusammen, um einen Sportverein zu gründen.
In herkömmlichen Sportvereinen der Gemeinde fanden sie keine auf ihre Versehrtheit zugeschnitten Angebote
und konnten deshalb ihre Bedürfnisse nach gesundheitsförderndem Sport nicht befriedigen.
In dem neuen Verein, den sie Versehrtensportgemeinschaft tauften, konnten sie den Sport ausführen,
der ihren körperlichen Einschränkungen angepasst war. Stets waren die Vereinsgründer bestrebt, ihren Verein
auch für gesunde Menschen, ohne körperliche Einschränkungen offen zu halten.

Im Laufe der Jahre kamen Angebote für Frauen-Sportgruppen dazu und später dann auch Sport- und Bewegungsstunden
für körperlich und/oder geistig behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Gesundheit zu erhalten und zu fördern war das Hauptanliegen des Vereins.
Die treibende Kraft bei der Vereinsgründung war Georg Stappelton, der im Krieg einen Arm verloren hatte.
Über Jahrzehnte hinweg bestimmte er mit seiner Ehefrau Helga das Wohl und die Entwicklung des Vereins.

Dabei wurde stets großen Wert darauf gelegt, dass die Angebote auch für nicht behinderte Personen offen waren.
Ziel war, dass behinderte und nichtbehinderte Menschen jeden Alters und Geschlechtes beim Sport und bei
Sportfesten zusammenkommen konnten. Sie sollten gemeinsam Spaß an Sport und Bewegung haben und
dadurch auch die Integration der Menschen mit Handicap in unsere Gesellschaft erleichtern und befördern.

In den Jahren nach der Gründung wurden so zum Beispiel verschiedene Sportfeste initiiert und veranstaltet sowie Freizeiten
für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Aus Kostengründen mussten diese später wieder eingestellt werden.
Auch fehlten zunehmend Personen, die die Organisation und Durchführung übernehmen konnten.

Seit 1980 gibt es eine Koronarsportgruppe. Ein spezielles Übungsprogramm unter ärztlicher Aufsicht und mit speziell
ausgebildeten Übungsleitern ermöglicht Menschen mit Herz-Kreislaufproblemen eine gesundheitsfördernde
sportliche Betätigung.


Nach und nach kamen auch verschiedene Wassersport-Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene hinzu.
Nach der Jahrtausendwende wurden auch Gymnastik-Stunden für Wirbelsäulenerkrankungen, für Krebs
und Diabetes angeboten.

Aber auch das gesellschaftliche Beisammensein wurde stets hochgehalten. So wurden Ausflüge unternommen,
man beteiligte sich an verschiednen Stadtfesten, feierte ein Weihnachtsfest und traf sich im Sommer zum
großen Grillvergnügen. Auch ein monatlich stattfindender Stammtisch fördert die Gemeinschaft.
Für viele Vereinsmitglieder ist das jährlich in Bad Füssing stattfindende Breitensportfest des HBRS ein
gesellschaftliches Muss.

Der demografische Wandel macht auch vor dem Sport nicht Halt und die Nachfrage nach Versehrtensport ist seit
Vereinsgründung kontinuierlich zurückgegangen. Die Bedürfnisse unserer alternden Gesellschaft verschieben
sich immer mehr in Richtung auf Sport zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit sowie auf REHA- Maßnahmen.
Deshalb wurde die Versehrtensportgemeinschaft im Jahre 2000 umbenannt in
Verein für Sport und Gesundheit Dietzenbach 1964 e.V.

Mit dem Namenswechsel etablierte sich mit der Zeit auch eine andere Ausrichtung des Vereins.

Seit der Verein auch Gruppensport aufgrund ärztlicher Verordnung anbietet, deren Kosten durch die Krankenkassen getragen
werden, haben wir einen kontinuierlichen Zuwachs an Personen, die mit einer ärztlichen Verordnung zu uns kommen.
So kamen, neben den bestehenden Angeboten, im Laufe der Jahre vermehrt Übungsstunden dazu, die speziell auf
Menschen zugeschnitten sind, die aufgrund einer ärztlichen Verordnung Sport treiben wollen oder müssen.
Die Abrechnung mit den Kostenträgern brachte für die Verantwortlichen des Vorstandes einen erheblichen
Verwaltungsaufwand mit sich. Deshalb wünschen wir uns, dass die Teilnehmer nach Ablauf ihrer Verordnungen
weiterhin als Mitglied bei uns Sport treiben.

Heute liegt das Hauptaugenmerk des Vereins darauf, allen Menschen, ob mit oder ohne Handicap, eine sportliche
Heimat zu bieten. Sie sollen ohne Leistungsdruck ihren Sport ausüben können, um ihre Gesundheit zu fördern
und zu erhalten. Der Vorstand ist stets bemüht das Angebot um attraktive Sportarten zu erweitern, die der
Gesunderhaltung dienen und die Gemeinschaft fördern. So wurden Laufgruppen eingerichtet sowie Yoga-
und Tai-Chi – Gruppen ins Programm genommen.

Für die Zukunft hat sich der Verein vorgenommen, auch eine Lungensport- Gruppe aufzubauen.